#hoffnungsgedanken - "Halbvoll oder halbleer?"

Der Pessimist sagt halbleer, der Optimist sagt halbvoll.
[Der Chipshersteller würde sogar randvoll sagen … ;-)]

Meine Kaffeetasse ist oft halbvoll. Aus Gründen. Denn wenn ich sie nur halbvoll mache, ist sie schneller leer. Logisch. Aber es ist eine bewusste Entscheidung. Wirklich! Denn wenn die Tasse schneller leer ist, muss ich sie häufiger füllen. Ist ja auch klar.

Keine gute Idee? Doch! Sogar sehr gut durchdacht. Denn eine leere Tasse erinnert mich daran, Pause zu machen. Das wär nicht so oft der Fall, wenn die Tasse randvoll wäre. Denn dann bräuchte ich länger, um sie auszutrinken.

Ich hab gemerkt, wie gut die kurzen Pausen sind, mal aufstehen, vom Schreibtisch wegkommen, sich bewegen, anders atmen, kurze Gespräche mit den Kollegens zwischen Tür und Angel. Und der Kopf wird frei, es gibt neuen Raum für Kreativität und Kraft zum Weitermachen.

Ein Blick in die Schöpfungsgeschichte verrät mir, dass das Ausruhen Gottes Teil der Schöpfung ist. Ihre Vollendung geschieht erst im Ruhen von den Werken. Dieses Ruhen gehört zur Schöpfung mit dazu, sie ist Teil von ihr. Darum heiligt Gott den 7. Tag und mit ihm - die Pause.

Die Heiligkeit der Pause möchte ich nicht mehr missen und mehr und mehr in den Alltag integrieren. Nein, nicht alle sieben Minuten, aber doch häufiger und regelmäßiger. Denn ich merke wie viel Ruhe, Kraft, Inspiration, Kreativität und Segen gerade in den kleinen Pausen steckt.

„Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte …“ (Genesis 2,3a)

Oh, meine Kaffeetasse ist leer!